Das Ziel eines Wechsels des Energieversorgers besteht darin, künftig weniger Geld für den Strom auszugeben. Zugleich motivieren einige Anbieter zu einem Versorgerwechsel, indem sie für diesen eine Prämie ausloben.
Inhaltsübersicht:
Was bedeutet Stromanbieterwechsel mit Prämie?
Die Begriffe Stromanbieterwechsel mit Prämie und Wechsel mit Neukundenbonus werden zumeist synonym verwendet. Bei einer äußerst selten anzutreffenden Differenzierung zwischen beiden Varianten einer Belohnung für die Wahl eines neuen Anbieters wird die Prämie im engeren Sinn unmittelbar nach der Vertragsunterschrift oder zumindest nach dem Lieferbeginn ausgezahlt, während der Kunde den Neukundenbonus nach dem ersten Vertragsjahr oder zusammen mit der ersten Verbrauchsabrechnung erhält.
Letztere erfolgt je nach Lieferant entweder etwa zwölf Monate nach der Aufnahme der Strombelieferung durch diesen oder jeweils im Anschluss an die turnusmäßige Standerfassung durch den Netzbetreiber. Das als zweites genannte Verfahren ist für den Kunden bequemer, da er seinen Zählerstand für die bevorstehende Verbrauchsabrechnung nicht ein weiteres Mal ablesen muss.
Hinweis:
Eine Prämie ist nicht zwingend mit einem Anbieterwechsel verbunden, sondern wird in seltenen Fällen auch für den Wechsel in einen neuen Tarif des bisherigen Stromlieferanten vergeben.
Woraus besteht die Prämie?
Grundsätzlich existieren für den Stromanbieterwechsel mit Prämie zwei Varianten. Die eine Möglichkeit besteht darin, dass der Neukunde eine Sachprämie oder einen Einkaufsgutschein für ein nicht zum Konzern des Stromversorgers gehörendes Geschäft ausgehändigt bekommt. Die zweite Variante besteht in einer Geldprämie, die der neue Versorger entweder auf das Konto des Stromkunden überweist oder mit seinen künftigen Forderungen aus der Stromlieferung verrechnet.
Der Stromanbieterwechsel mit Sachprämien konnte sich auf dem Markt bislang kaum durchsetzen, sodass entsprechende Angebote äußerst selten zu finden sind. Zudem sind sie meistens als Aktionsprogramme auf einen kurzen Zeitraum begrenzt. Ob eine Sachprämie für den Wechsel des Stromlieferanten attraktiv ist, lässt sich jeweils nur für den Einzelfall und anhand der Bedürfnisse des konkreten Haushalts entscheiden.
Gibt es Nachteile bei einem Stromanbieterwechsel mit Prämie?
Bei einem Stromanbieterwechsel mit einer klassischen Prämie, die der Kunde als Belohnung für seine Vertragsunterschrift zeitnah erhält, sind keinerlei Nachteile zu befürchten. Eine Ausnahme bildet die zumeist lange Mindestvertragslaufzeit. Allerdings führt eine vorzeitige Beendigung des Liefervertrages infolge eines Auszuges aus der versorgten Wohnung in der Regel nicht zur Rückforderung der ausgehändigten Wechselprämie. Bei mit einem Neukundenbonus ausgestatteten Verträgen erhält der neue Kunde die Prämie hingegen erst zu einem späteren Termin.
In diesem Fall verliert er üblicherweise seinen Prämienanspruch, wenn er vorzeitig aus der Wohnung auszieht und deshalb den Liefervertrag beendet. Bei einigen Vertragsmodellen erhält er den Wechselbonus sogar nur, wenn er den Vertrag über das erste Jahr hinaus fortsetzt.
Info:
In diesem Fall beläuft sich die Mindestvertragslaufzeit zwar auf nur zwölf statt der erlaubten vierundzwanzig Monate, bei einer Kündigung nach dem ersten Lieferjahr geht jedoch die Wechselprämie verloren.
Die Prämie in den Stromangebotsvergleich einbeziehen?
Bei der Nutzung eines Stromvergleichsrechners besteht die Wahlmöglichkeit, ob die Wechselprämie beim Kostenvergleich mitberücksichtigt oder nicht beachtet werden soll. Eine Ausnahme bilden Tarife mit Sachprämien, deren Wert üblicherweise generell nicht in den Preisvergleich für den Strom einfließt. Einkaufsgutscheine werden wiederum von einzelnen Rechnern generell nicht berücksichtigt, während der Nutzer bei anderen Vergleichsrechnern die Beachtung oder die Nichtberücksichtigung wie bei einer Barprämie selbst einstellen kann.
Da es sich bei einer Wechselprämie zwangsläufig um eine einmalige Zahlung beziehungsweise um einen einmaligen Preisnachlass handelt, ist deren Nichtbeachtung beim Strompreisvergleich ratsam. Die Nutzer eines Vergleichsrechners stellen deshalb am besten die Bewertungskriterien so ein, dass die Ergebnisanzeigen aus den jeweiligen Jahrespreisen ohne Einrechnung eines Wechselbonus besteht.
Tipps zum Stromanbieterwechsel mit Prämie
Stromanbieter wollen neue Kunden durch attraktive Prämien anlocken. Gerade Sparfüchse können dadurch einige an Euros sparen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Nicht jeder Wechsel aufgrund der Prämie macht Sinn. Im Folgenden 5 Tipps und Tricks, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen.
1) Vorsicht bei der Prämie
Laut unterschiedlichen Expertenmeinungen sollten Verbraucher Stromtarife mit einer enthaltenen Prämie mit Vorsicht genießen. Im Grunde genommen können zwei Dinge zum Stolperstein werden. Hierbei handelt es sich um eine mögliche Kostenfalle und um die wirkliche Prämie, die am Schluss ausgehändigt wird. Meist können Prämien erst nach Ablauf der ersten 12 Monate ausgezahlt werden.
Hinweis:
Manche Anbieter wollen, dass die Verbraucher zuvor einige Bedingungen erfüllt haben. Auf den ersten Blick mag die Prämie zwar verlockend sein, allerdings kann sie sich im zweiten Jahr als Schuldenfalle entpuppen.
2) verschiedene Prämien
Anbieter wollen ihre Kunden mit den unterschiedlichsten Prämien an sich binden. Diese wurden mit Laufe der Zeit an die persönlichen Bedürfnisse der Kunden angepasst. Nicht nur Geld, sondern auch Wertgegenstände wie ein Smartphone oder Tablet können Teil der Prämie sein. Durch diese Vielfalt lässt sich ein breiter Personenkreis ansprechen.
Verbraucher profitieren durch die verschiedenen Prämien und können sich so ihren gewünschten Tarif auswählen. Doch hier ist Vorsicht geboten. Einige Verbraucher entscheiden sich nur für den Tarif, weil sie nach einer bestimmten Zeit das Tablet oder sonstiges bekommen. Der Strompreis wird außen vor gelassen.
3) Vertragsdetails genau durchlesen
Prämien sind eine nette Geste, welches Kunden wertschätzen. Dennoch glauben viele, dass es sich um ein Geschenk des Anbieters handelt. Generell wird kein Unternehmen in ihrem Leben etwas verschenken. Die Kosten für die Prämie beziehungsweise für den Wertgegenstand sind immer im Tarif mit enthalten. Andere Angebote wurden so ausgelegt, dass sie einen separaten Vertrag benötigen.
Info:
Kunden vergessen hin und wieder diesen separaten Vertrag auch zu kündigen. Plötzlich können im zweiten Jahr des Vertrags Kosten für das Geschenk entstehen. Ein genaues Durchlesen des Vertrags vermeidet böse Überraschungen.
4) persönliches Gespräch über Tarif suchen
Der Stromanbieterwechsel mit Prämie findet nahezu nur über das Internet statt. Nur die wenigsten Personen gehen in eine Filiale vor Ort, um sich über die unterschiedlichen Angebote informieren zu lassen. Zudem lassen sich im Internet bessere Preisvergleiche anstellen. Sobald der beste Anbieter im Netz gefunden wurde, empfiehlt sich dennoch ein persönliches Gespräch mit dem Anbieter. Dort können über genaue Details im Vertrag gesprochen werden.
Unter anderem lassen sich potentielle Gefahrenstellen ausmerzen, die ohne das Gespräch im Dunkeln geblieben wären. Außerdem geben manche Anbieter einen extra Bonus als Dankeschön, dass man sie vor Ort besucht hat.
5) Preisvergleich ohne Prämie starten
Prämien haben ihre Vor- und Nachteile. Wichtig hierfür sind die Details im Vertrag. Aufgrund der Prämie ist ein Angebotsvergleich nur schwer möglich. Die Angebote sind sehr verschieden und aufgrund der unterschiedlichen Prämien nicht genau zu kalkulieren. Dafür empfiehlt sich vorerst ein Preisvergleich ohne Prämie. Dort erhält man einen besseren Überblick über das Wesentliche, nämlich dem Strompreis an sich.