Für den Nachtstrom können Haushalte zwischen deutlich weniger Lieferanten als für den Haushaltsstrom wählen. Falls der Strom für die Nachtspeicherheizung über einen gesonderten Zähler abgerechnet wird, sind zwei unterschiedliche Energieversorger für den gewöhnlichen Strombedarf und für den Heizstrom möglich. Bei Zählern, die sowohl den Heizstrom als auch die Stromlieferung für den Haushaltsbedarf zusammenfassen, ist hingegen der Vertragsabschluss naturgemäß mit nur einem Lieferanten erforderlich.
Neben dem traditionellen Nachtstromangebot, das mit der Nutzung von Nachtspeicheröfen verbunden ist, existieren zunehmend Angebote für Stromverträge mit einem reduzierten Preis für die während der Nachtstunden bezogenen Strommenge. Hierbei besteht gegenüber den üblichen Stromlieferverträgen die Besonderheit, dass im Gegensatz zu den meisten Verträgen einschließlich der Nachtstromverträge der Lieferant und nicht der Netzbetreiber die zusätzliche Marktrolle des Messstellenverwalters übernimmt. Da der Zählerwechsel grundsätzlich vom Hauseigentümer beantragt wird, benötigen Mieter für den Wechsel in einen derartigen Stromtarif die Zustimmung ihres Vermieters. Bei einem gewöhnlichen Stromanbieterwechsel für den Haushaltsstrom und den traditionellen Nachtstrom zu Heizzwecken ist diese selbstverständlich nicht erforderlich.
Einen Nachtstrom-Anbieter für die Nachtspeicherheizung finden
Einen günstigen Anbieter für die Nachtspeicherheizung finden Interessenten, indem sie in die Suchmaske eines Anbieters eingeben, dass ihnen ausschließlich Angebote für Nachtstrom zu Heizzwecken angezeigt werden. Zusätzlich tragen sie die Postleitzahl der Lieferstelle und ihren Stromverbrauch in die Maske ein. Falls der Heizstrom über einen einzigen Stromzähler mit zwei Zählwerken erfasst wird, geben sie den jeweiligen Verbrauch beider Stromarten ein. Bei der Erfassung des Nachtstromes und des Tagesstromes durch zwei getrennte Zähler können Haushalte hingegen getrennte Preisvergleiche für beide Stromarten durchführen und ebenso zwei getrennte Lieferverträge bei unterschiedlichen Lieferanten abschließen.
In beiden Fällen zeigt der Strompreisvergleich, dass die Anzahl der Energieversorger, die außerhalb ihres Grundversorgungsgebietes überhaupt Nachtstrom anbieten, äußerst gering ist. Der Grund für das weitgehend fehlende Angebot an Nachtspeicherstrom außerhalb des Liefergebietes besteht in der gegenüber dem gewöhnlichen Haushaltsstrom deutlich komplizierteren Abrechnung des Versorgers mit dem jeweiligen Netzbetreiber.
Moderne Nachtstromtarife ohne Bindung an eine Nachtspeicherheizung
Nachtstromtarife, die auch ohne das Vorhandensein einer Nachtspeicherheizung für jedermann zugänglich sind, stellen ein neuartiges Angebot dar. Sie erfordern einen speziellen Stromzähler, der den Verbrauch getrennt für den Tagestarif und für den Nachttarif misst. Üblicherweise ist der Zähler Eigentum des Netzbetreibers. Bei den modernen Nachtstromtarifen übernehmen hingegen zumeist die Lieferanten diese Marktrolle, da nur wenige Verteilnetzbetreiber den Austausch des gewöhnlichen Zählers durch ein zusätzlich die Verbrauchszeit erfassendes Messgerät vornehmen.
Da der Stromzähler zur getrennten Messung des Nachtstroms und des Tagstroms in der Herstellung deutlich teurer als ein gewöhnlicher Zähler ist, fällt für den Sondertarif mit einer Preisermäßigung für den Stromverbrauch während der Nachtstunden ein erhöhter Grundpreis an. Aus diesem Grund lohnen sich die entsprechenden Tarife nur, wenn der Haushalt einen nennenswerten Teil seines Stromverbrauchs in die Nachtstunden verlagern kann. Das Angebot an Haushaltsgeräten, die sich während der Nacht aufladen und am folgenden Tag verwendet werden können, ist bislang äußerst überschaubar. Kunden achten bei ihrem Strompreisvergleich für Nachtstrom nicht nur auf die Preise, sondern auch auf weitere Tarifdetails.
Ideal sind Vertragsvarianten, bei denen der Nachttarif nicht nur während der Nachtstunden, sondern auch an Wochenenden und an Feiertagen gilt. Zudem fällt die Definition der Nebenverbrauchszeit für elektrische Energie je nach Versorger unterschiedlich aus. Bei der Planung des Einsatzes ihrer Verbrauchsgeräte berücksichtigen einen Nachtstromtarif nutzende Haushalte zusätzlich, dass einige Lieferanten die Sommerzeit nicht beachten, sondern die von ihnen genannten Zeiten für den Niedrigtarif und den Hochtarif auf die Uhrzeit gemäß MEZ beziehen.